
Ein "digiDEM Bayern Diagnostik-Mobil" könnte eine Lösung sein, um die Diagnose vor Ort zugänglicher und zeitsparender zu gestalten.
Die Erreichbarkeit von Gedächtnisambulanzen stellt besonders im ländlichen Raum eine Herausforderung für ältere Menschen dar. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Uni Erlangen-Nürnberg.
Hintergrund
Gedächtnisambulanzen spielen eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung und Diagnose von Demenzerkrankungen. Mit einem breiten Spektrum an diagnostischen Verfahren bieten sie eine qualitativ hochwertige Abklärung für Patient*innen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Die Studie konzentrierte sich darauf, die Erreichbarkeit dieser Einrichtungen in Bayern zu untersuchen und die Fahrtdauer von verschiedenen Wohnorten aus zu analysieren.
Ergebnisse der demographischen Analyse
Die Analyse ergab:
- Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen oder Demenz müssen insbesondere in ländlichen Gemeinden erheblich längere Fahrzeiten zur nächsten Gedächtnisambulanz in Kauf nehmen als in städtischen Gebieten.
- Von den insgesamt 29 Gedächtnisambulanzen in Bayern befinden sich nur 5 in ländlichen Regionen. Das führe zu zu großen Unterschieden zwischen städtischen und ländlichen Gebieten.
- Insbesondere Personen in ländlichen Regionen müssen häufig weite Strecken zurücklegen. Mehr als die Hälfte der Menschen mit Demenz benötigen fast 40 Minuten Fahrzeit, um die nächstgelegene Gedächtnisambulanz zu erreichen. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung dar, insbesondere für ältere Menschen.
DigiDEM Bayern Diagnostik-Mobil
Die Studie betont die strategische Bedeutung von Gedächtnisambulanzen für eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Demenzerkrankungen. Angesichts des Missverhältnisses bei der Erreichbarkeit zwischen städtischen und ländlichen Gebieten besteht dringender Handlungsbedarf.
Die Forscher*inn schlagen vor, Gedächtnisambulanzen in Gebieten mit langen Fahrzeiten gezielt auszubauen und innovative Ansätze wie mobile Diagnostikangebote zu entwickeln. Ein "digiDEM Bayern Diagnostik-Mobil" könnte eine Lösung sein, um die Diagnose vor Ort zugänglicher und zeitsparender zu gestalten.
Quelle: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg