HautpflegeAloe, Rotöl und Schafgarbe: Hautlotion für die ganze Familie

Pflanzenpower für unterwegs und zu Hause: Diese Hautlotion darf in keinem Badezimmerschrank fehlen.

Braunfläschchen mit Hautlotion arrangiert mit einer Aloepflanze auf einem Holztisch
Ruby Nagel

Die Hautlotion aus Aloe, Schafgarbe und Rotöl spendet Feuchtigkeit, wirkt reizlindernd und leicht kühlend.

Egal ob unterwegs oder zu Hause: Eine Hautlotion für alle Fälle

Ob auf Reisen, beim Spielen im Garten oder nach einem Tag in der Sonne – Hautreizungen und kleine Blessuren sind im Familienalltag schnell passiert. Wie gut, wenn man dann auf ein natürliches Pflegeprodukt zurückgreifen kann, das schnell hilft, sanft pflegt und für jedes Alter geeignet ist.

Diese selbstgemachte Lotion ist ein vielseitiger Begleiter: Sie enthält nur 3 pflanzliche Zutaten, ist unkompliziert herzustellen und passt in jede Tasche. Ob als Erste-Hilfe-Spray oder als tägliche Pflege – diese natürliche Hautlotion ist immer zur Stelle, wenn die Haut Unterstützung braucht.

Wenn die Haut meckert: Kleine Reizungen sanft behandeln

Unsere Haut ist ein sensibles Organ und reagiert besonders bei Kindern und älteren Menschen empfindlich auf Sonne, Reibung oder Insektenstiche. Doch nicht immer ist gleich eine medizinische Creme aus der Apotheke nötig. Eine pflanzenbasierte Hautlotion kann oft helfen, die Haut zu beruhigen, Schwellungen zu lindern, zu pflegen und die natürliche Hauterneuerung zu fördern.

Diese Lotion spendet Feuchtigkeit, wirkt reizlindernd und leicht kühlend. Sie eignet sich hervorragend bei leichten Rötungen, trockenen oder juckenden Stellen, Sonnenbrand, Insektenstichen, kleineren Kratzern oder Irritationen durch Schwitzen oder Kleidung. Ihre milde Formulierung macht sie auch ideal für empfindliche Kinderhaut.

Aloe vera, Johanniskraut, Schafgarbe: Ein starkes Trio für gesunde Haut

In Kombination entfalten diese 3 Pflanzen ein breites Wirkungsspektrum – sie kühlen, beruhigen, pflegen und unterstützen die Haut dabei, ihr natürliches Gleichgewicht wiederzufinden. Im Folgenden ein kleiner Zoom auf alle 3 Heilpflanzen.

Echte Aloe (Aloe vera)

Aloe vera stammt ursprünglich aus den arabischen Halbwüstenregionen und wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze geschätzt. Das Gel aus dem Blattinneren wird traditionell bei leichten Hautreizungen, Sonnenbrand und trockenen Stellen eingesetzt. Es wirkt feuchtigkeitsspendend, kühlend und hautberuhigend – Eigenschaften, die vor allem auf das enthaltene Polysaccharid Aloverose zurückgeführt werden.

Aloe-Gel unterstützt die Regeneration geschädigter Haut, kann Juckreiz lindern und sorgt für ein angenehm glattes Hautgefühl. Auch eine hautverjüngende Wirkung wird beschrieben, weshalb Aloe vera in der Naturkosmetik gern in Anti-Aging-Produkten verwendet wird.

Aloe vera kann außerdem innerlich angewendet werden. Die ESCOP, die Kommission E und das HMPC empfehlen die kurzfristige Einnahme geeigneter Säfte oder Gele bei Verstopfung. Für die äußerliche Anwendung, wie hier in der Hautlotion, wird jedoch ausschließlich das Blattgel verwendet – es ist gut verträglich und ideal für empfindliche Haut jeden Alters.

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Johanniskrautöl kennst Du vielleicht auch unter dem Namen Rotöl – ein leuchtend roter Ölauszug aus den Blüten, Blättern und Knospen der Pflanze. Es enthält unter anderem Hyperforin, Hypericin, Flavonoide und Gerbstoffe. Diese Wirkstoffe fördern die Wundheilung, wirken entzündungshemmend und sind leicht schmerzlindernd.

In der Volksheilkunde wird das Öl traditionell äußerlich zur Wundheilung und bei Hautproblemen wie Neurodermitis, Narben, rissiger oder trockener Haut verwendet. Aber auch bei Muskel- oder Gelenkbeschwerden, Ischias, Hexenschuss oder nervlich bedingten Schmerzen kann das Rotöl zum Einsatz kommen.

Das HMPC empfiehlt Johanniskrautöl zur symptomatischen Behandlung leichter Hautentzündungen, z.B. bei Sonnenbrand. Johanniskraut zählt zu den sehr gut erforschten Heilpflanzen. Für die innerliche Anwendung empfehlen ESCOP, Kommission E und HMPC standardisierte Extrakte bei leichten bis mittelschweren depressiven Verstimmungen – es wird also nicht nur für die Haut, sondern auch für die Seele genutzt.

Übrigens: Die Blüten erkennt man leicht an ihren feinen, durchscheinenden Öldrüsen – hält man ein Blatt gegen das Licht, sieht es aus, als sei es perforiert. Daher stammt auch der botanische Name Hypericum perforatum.

Schafgarbe (Achillea millefolium)

Auch die Schafgarbe ist eine bewährte Heilpflanze der europäischen Volksmedizin. Äußerlich wird sie traditionell zur Wundbehandlung eingesetzt – bei kleinen Schnitten, Schürfwunden, entzündeter oder rissiger Haut. Ihre Wirkung in Bezug auf die Haut wird als entzündungshemmend, blutstillend, zusammenziehend und leicht antibakteriell beschrieben. Verantwortlich dafür sind ihr ätherisches Öl, Flavonoide und Gerbstoffe.

Die ESCOP und das HMPC empfehlen die äußere Anwendung der Schafgarbe, um kleine Wunden zu behandeln. In Form von Umschlägen, Waschungen oder – wie hier – als Bestandteil einer Hautlotion kann sie die Hautregeneration fördern und Reizungen lindern.

Der lateinische Artname millefolium (tausend Blätter) beschreibt die fein gefiederten, fast filigranen Blätter der Pflanze. Man findet sie häufig an Wegrändern, auf Wiesen und an Böschungen. Der Legende nach soll Achilles - ein Halbgott der griechischen Mythologie - die Schafgarbe zur Wundversorgung seiner Soldaten verwendet haben.

Selbst gemacht in wenigen Schritten: Deine Familien-Hautlotion

Die Herstellung ist einfacher, als Du denkst – mit nur 3 Zutaten kannst du dir ein super Hautpflegeprodukt zaubern. Und am besten: Du weißt genau, was drin steckt. Pflanzenkraft, sonst nix.

Rezept: Familien-Hautlotion

Zutaten für ca. 100 ml Lotion
  • Johanniskrautöl (Rotöl) (Hypericum perforatum)
  • Aloe vera Gel (Aloe vera)
  • Schafgarbentinktur (Achillea millefolium)
Utensilien
  • eine 100 ml Pumpsprayflasche (am besten aus Glas)
  • optional einen Trichter zum Befüllen
  • optional einen Messbecher zum Abmessen kleiner Mengen (Für ganz kleine Mengen eignet sich auch eine Spritze ohne Kanüle - bekommt man in der Apotheke.)
Zubereitung

Befülle die leere Pumpsprayflasche mit 15 ml Schafgarbentinktur, 35 ml Aloe vera Gel und 50 ml Johanniskrautöl (Rotöl). Jetzt noch beschriften und fertig ist die Hautlotion.

Die Lotion muss vor jeder Anwendung kräftig geschüttelt werden, damit sich die Zutaten gut vermengen.

Anwendung und Tipps

Das Spray je nach Bedarf ein- bis mehrmals täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Es zieht rasch ein, hinterlässt keinen fettigen Film und wirkt angenehm kühlend. Bei Sonnenbrand oder besonders gereizter Haut empfiehlt sich die Lagerung im Kühlschrank für einen zusätzlichen Frischekick.

Extra-Tipp: Optional können der Lotion noch 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl (Lavandula angustifolia) hinzugefügt werden. Lavendel wirkt nicht nur entspannend auf die Sinne, sondern auch hautberuhigend, entzündungshemmend und leicht antiseptisch. Er kann Juckreiz lindern, kleinen Entzündungen entgegenwirken und hilft der Haut dabei, sich zu regenerieren – besonders wohltuend bei Insektenstichen oder leichten Rötungen.

Hinweis: Diese Mischung ist generell gut verträglich. Bei empfindlicher oder zu Allergien neigender Haut, sollten neue Produkte trotzdem immer erst an einer kleinen Hautstelle getestet werden.

Haltbarkeit und Aufbewahrung

Da keine synthetischen Konservierungsstoffe enthalten sind, ist die Lotion nicht so lange haltbar wie ein gekauftes Produkt. 6-8 Wochen hält sie sich aber trotzdem. Idealerweise kühl und dunkel gelagert. Aber auch in den Sommerurlaub kann die Lotion problemlos mitgenommen werden und als Hautpflege für die ganze Familie dienen. Wenn sich Geruch, Konsistenz oder Farbe verändern, bitte entsorgen.

Fazit: Diese Lotion gehört in jede Tasche

Dieses Pflanzen-Spray ist mehr als nur Hautpflege – es ist ein natürlicher Helfer für viele Alltagssituationen. Ob Insektenstich, Schürfwunde oder einfach zur Erfrischung: Du weißt genau, was drin steckt und kannst es bei Bedarf individuell anpassen (z. B. mit einem höheren Ölanteil, um die Haut mehr zu nähren oder mehr Aloe vera Gel, wenn Deine Haut mehr Feuchtigkeit braucht).

Bei großen Verletzungen ersetzt sie natürlich keine medizinische Wundbehandlung – aber sie ist eine wunderbare, natürliche Erste Hilfe bei kleinen Alltagsbeschwerden und auch zur alltäglichen Pflege geeignet. Probiere es aus – Deine Haut wird es lieben.

Wichtiger Hinweis!

Wie jede Wissenschaft ist die Heilpflanzenkunde ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Beitrag medizinische Sachverhalte, Anwendungen und Rezepturen beschrieben werden, handelt es sich naturgemäß um allgemeine Darstellungen, die eine individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine/einen Apothekerin nicht ersetzen können. Jede/Jeder Nutzende ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen, Applikationen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich. Autoren und Autorinnen und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass diese Angaben bei ihrer Veröffentlichung dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung für Schäden oder andere Nachteile ist jedoch ausgeschlossen.

Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zu Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Alle beschriebenen Anwendungen sollten daher, sofern nicht ausdrücklich im Beitrag anders beschrieben, bei diesen Personen und in diesen Lebensphasen nicht ohne ärztliche Zustimmung angewendet werden.

Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Pflanzenheilkunde

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