
Nicht nur die Gene machen es aus
Manche Menschen sehen einfach deutlich jünger und besser erhalten aus. Der Grund dafür liegt oft in den Genen. Sie steuern maßgeblich, wie unser Körper altert. Diese genetische Ausstattung können wir uns leider nicht aussuchen. Aber: Wir haben Einfluss darauf, wie wir mit diesen genetischen „Werkzeugen“ umgehen. Durch unseren Lebensstil können wir beeinflussen, wie stark sich bestimmte Alterungsprozesse ausprägen. In dieser Folge von KERNgesund spricht Andy Losleben mit TRIAS Autor Dr. Florian Gruber über die Rolle von Ernährung bei der Hautalterung.
Du erfährst, welche Lebensmittel den natürlichen Glow fördern, wie Fastenprozesse die Zellverjüngung anregen und warum roher Brokkoli mehr kann als gedacht.
Über den TRIAS Podcast „KERNgesund“
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Gast und Autor

Priv.-Doz. Mag. Dr. Florian Gruber ist Assoziierter Professor an der Hautklinik der Medizinischen Universität Wien. Der Hautforscher arbeitet seit Jahren im Bereich der experimentellen Dermatologie zum Thema Hautalterung. Er leitet das Christian-Doppler-Labor SKINMAGINE, das durch modernste bildgebende Analytik neuartige Einsichten in Stoffwechsel- und Alterungsvorgänge der Haut erlangt und innovative Konzepte zur Hautverjüngung erprobt. Die Forschungsergebnisse und 3D Hautmodelle des Wissenschaftlers werden von vielen internationalen Forschungspartnern verwendet. In diesem Buch hat er seine spannenden wissenschaftlichen Erkenntnisse mit seiner Leidenschaft fürs Kochen kombiniert.
Moderatorin

Andrea Losleben ist mit Leidenschaft Moderatorin. Sie hat sich schon immer für alltagsnahe Wissensthemen interessiert und entsprechende TV-Formate für 3sat und die ARD moderiert. Im Radio unterhält sie Hessen in Programmen des Hessischen Rundfunks. Bei der ganzen Arbeit und den vielen To-Dos als Mutter von drei Kindern kommen Fragen zur eigenen Gesundheit dann doch oft zu kurz - was Andrea mit dem Podcast KERNgesund ändern will. Ihr Ziel: Wichtige Tipps und Erkenntnisse zur weiblichen Gesundheit mit viel Expertenwissen verständlich und alltagsnah zu erklären.
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KERNgesund Folge 12 mit Prof. Dr. med. Florian Gruber – Transkript
Andrea Losleben: Schaut euch eure Mutter an, dann wisst ihr, wie eure Haut in 30 Jahren aussieht. Der Satz stimmt, sagt mein heutiger Gast, der Hautforscher Professor Dr. Florian Gruber. Wir können unsere Haut aber langsamer altern lassen, indem wir das Richtige essen. Es gibt Lebensmittel, die der Haut wirklich guttun und ihr den gewissen Glow verleihen. Esst zum Beispiel mehr rohen, rohen Brokkoli. Oder fastet immer wieder mal 16 Stunden lang. Welche Lebensmittel sonst uns jung und frisch aussehen lassen und uns straffere Haut machen, das hört ihr jetzt. Ich bin Andi Losleben. Schön, dass ihr da seid.
Hallo, nach Wien! Hallo, Florian.
Hallo, Andi.
Du! Wir sehen uns ja jetzt. Aufgrund deines Jobs, guckst du mich jetzt anders an, als ich dich anschaue?
Wahrscheinlich nicht aufgrund meines Jobs, sondern aufgrund meines Menschseins. Wir schauen uns an, wir taxieren, wir, wir schätzen ein. Und natürlich schätzen wir auch unser Alter ein. Das ist, weil wir Säugetiere sind, die es gewohnt sind.
Wir sind. Wir stammen ab von, von Wesen, die sehr gut einschätzen können, mussten. Nicht nur, das zu werden, was man sich heutzutage denkt, wegen Fortpflanzung oder Attraktivität, des Gegenüber. Sondern auch, um einzuschätzen geht von diesem Individuum eine Gefahr aus oder kann ich damit rechnen, dass es durch seine Erfahrung mir irgendwie überlegen ist und meine gesammelten Früchte mir stiehlt?
Also ja, wir sind sehr, sehr visuelle Lebewesen. Klar.
Aber guckst du mich jetzt anders an und denkst so, oh die könnte so und so alt sein. Die hat ja irgendwie eine Haut, die so und so, die sollte vielleicht ein bisschen mehr Kurkuma essen oder der fehlt ja der Glow, oder? Keine Ahnung. Machst du das?
In unserem Fall über unsere Webcam kann ich das nicht machen, weil der Glow ist durch eine helle Lichtquelle hinter dir
…hinter mir scheint, die Sonne rein, ja okay.
Wenn wir davon ausgehen. Wenn ich dich also mit einer High Definition Kamera sehen würde, würde ich wahrscheinlich tatsächlich meine Rückschlüsse ziehen und sagen okay, diese Person achtet, achtet auf sich. Und es gibt eben einige Faktoren, die man durch die Pflege seiner Haut sozusagen positiv beeinflussen kann. Da hinterlässt man dann den Eindruck, okay, sie oder er tut was für seine Haut. Andere kann man eben nicht beeinflussen und durch diese Mischung dieser zwei Informationen kann man, kann man sehr gute Rückschlüsse ziehen. Okay, ist es jemand, der Wellaged oder das ist jemand, der sich komplett gehen lässt. So, so funktionieren wir. Aber das ist jetzt gar nicht, es ist gar nicht unbedingt eine aktive, bewusste Handlung. Das machen wir völlig unbewusst.
Ja, ich höre. Ich höre immer sehr genau auf Stimmen zum Beispiel aufgrund meines Jobs. Ich kann das gut nachvollziehen und habe da auch, und ziehe schnelle Schlüsse mit. Ja, also ich war schockiert von dem Spruch: „Schau dir deine Mutter an, dann weißt du, wie deine Haut in 30 Jahren aussieht.“ Denn dieser Spruch stimmt, habe ich in deinem Buch gelesen. Aber können wir irgendwas daran ändern, wenn wir jetzt sagen, Oh, meine Mutter, jetzt sehe ich auch so aus in 30 Jahren, wenn ich das jetzt merke, kann ich das irgendwie noch beeinflussen.
Es ist völlig klar die Gene, unsere Gene bestimmen sehr viel von den Alterungsprozessen, denen wir ausgesetzt sind und gegen die Gene als solche können wir erstmal nichts, nichts machen. Es gibt große Ungerechtigkeiten auf genetischer Ebene. Manche, manche Leute, die vielleicht ein sehr ähnlich sich verhalten wie wir, die den gleichen Beruf haben und sie ins gleiche Restaurant gehen oft.
Und die schauen einfach verdammt noch mal viel jünger aus, viel, viel besser erhalten und ja. Also das ist, das ist sozusagen das gemeine an den Genen und wie sie die Alterungsprozesse steuern, weil die Werkzeuge, die uns mitgegeben werden von unseren Eltern zu fast gleichen Teilen. Die, die können wir uns nicht aussuchen. Allerdings können wir uns aussuchen, wie wir diese Werkzeuge verwenden und man kann es tatsächlich in einem gewissen Maß steuern, wie diese Werkzeuge eingesetzt werden, um Schaden und daraus folgenden vorzeitigen Altern entgegenzuwirken.
Und du meinst jetzt nicht das Facelifting, sondern die Ernährung.
Ich, Ich… Ja, Ernährung oder alle Wege natürlich, mit denen Aktivstoffe mit unseren Hautzellen in Kontakt kommen und dadurch messbare und rationale Effekte hervorrufen.
Gilt dieser Spruch mit den in 30 Jahren auch für Männer oder sind das nur wir Frauen?
Nein, das gilt für beide. Aber traditionell nehmen sich Frauen das mehr zu Herzen.
Ja, weil das die grauen Haare, die du zum Beispiel auch hast und ich auch die sehen bei einem Mann leider also, ist meine Meinung. Aber Männer können eher graue Haare tragen als Frauen. Finde ich aber gut.
Vielleicht ändert sich an dieser diesen Übereinkommen, vielleicht ändert sich daran mal etwas. Aber es stimmt natürlich, es basiert eine riesengroße Industrie darauf und auf diesem Unterschied gewissermaßen. Und natürlich ein großer Teil der Skincare Industrie zielt auf Frauen ab, obwohl sich das auch langsam ändert.
Allerdings Essen müssen und dürfen wir alle.
Ja, ja. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich bestimmte Lebensmittel total positiv auf die Haut auswirken und wenn ich jetzt anfange, die zu essen, kann ich dann die Hautalterung verlangsamen. Das ist so, aber kann ich es auch schaffen, jünger auszusehen? Also können Falten, die jetzt schon hier da sind, auch weniger werden? Oder bekomme ich einfach ab jetzt dann weniger Falten, wenn ich meine Ernährung umstelle?
Schauen wir uns mal an, wie wieso oder wie entstehen diese Falten überhaupt? Und dann kann man das vielleicht ein bisschen auf, auftrennen. Also einerseits ist es der ständige Zug der Schwerkraft, der an unserem Gesicht zieht, der der trägt dazu bei. Dann der Verlust von gewissen Fettpölsterchen, subkutanen, also unter der Oberhaut liegenden Fettpölsterchen, die plötzlich woanders auftauchen oder sich eben auf der einen Stelle abbauen, auf der Stelle aufbauen.
Und das schaut dann halt nicht mehr so hübsch aus. Und vor allem auch die Funktion des Bindegewebes, also unsere Unterhaut ist ja ein Netzwerk von Fasern, also Kollagen und und Elastine. Die sollten gewisse Zugkraft und eine Elastizität und die geht eben mit der Zeit verloren. Jetzt gut, dass wir der Schwerkraft entgegenwirken durch Nahrung ist wohl eher ungewöhnlich für so etwas, dass es abgebaut wurde und ein Fettpolster, der einfach dauerhaft verschwunden ist, den kann man jetzt durch die Nahrung nicht besser leicht wieder hergeben.
Das heißt, die meisten Effekte auf, auf, wirklich auf Zellebene auf biologischer Ebene sind eher eine Verlangsamung. Aber es gibt auch Inhaltsstoffe, die die getestet wurden, die theoretisch und jedenfalls mal sehr klar in der Zellkultur dazu führen, dass die gealterten Zellen plötzlich wieder etwas produzieren, dass die wieder eine Art von Kollagen produzieren, das eigentlich die jungen Zellen produziert haben.
Das heißt, da könnte man erwarten, dass eine gewisse Wiederherstellung einer Funktion dann zu sehen ist. Das Problem bei dem ganzen ist aber die Fasern in unserem Bindegewebe sind eine sehr langlebige, das ist ein sehr langlebiges Molekül also die bleiben die Jahre, Jahrzehnte da, das heißt das ändert sich nicht, nicht so schnell. Aber man kann erstens versuchen, die Zeit der gealterten Zellen zu reduzieren oder ihren Aktionsradius so einzuschränken, dass dieses Fortschreiten stark verlangsamt wird und dass sie vielleicht die jungen Zellen, die dann nachfolgen, ein bisschen mehr von dem guten elastischen Material für unser Bindegewebe auch wieder produzieren.
Also vor allen Dingen geht es ums Verlangsamen des Alterns. Aber so ticken habe ich raus gehört, kann man es auch verjüngen.
Ja, und es gibt auch zum Beispiel unsere äußerste Hautschicht. Das ist die Epidermis, die sogenannte. Der Zelltyp erneuert sich alle 20 Tage, also die äußerste Hautschicht. Wir wissen, sind die Fallen ab in sie als Schuppen.
Man findet sie dann als große Ballen unter dem Bett, wenn man länger nicht Staub gesaugt hat. Das sind fast alles Keratinozyten unserer äußersten Hautschicht der Epidermis. Und die brauchen circa 20 Tage, um sich zu erneuern. Und wenn, sagen wir mal irgendwie, wenn wir die unsere äußersten Hautzellen dazu bringen, dass sie zum Beispiel auch wieder mehr von guten Fettstoffen produzierenden. Fettstoffen die einer jungen Haut ein bisschen ähnlicher sind, dann könnte man dadurch auch die sehr feinen Fältchen, die in der Haut entstehen, speziell diese dann etwas reduzieren.
Das sind so vorstellbare Szenarien, für die es in beschränktem Maße auch viele Studien gibt.
Ich finde, dein Buchtitel ist ja schon sehr verlockend. Ich hatte richtig viel Lust, das zu lesen. Heißt: „Die Anti-Aging Ernährung für die Haut.“ Und jetzt kommt da drunter noch ein bisschen was, was man kurz mal erklären müsste. Da drunter steht noch Zell Verjüngung wissenschaftlich nachgewiesen.
Weniger Falten und straffe Haut durch Sperrmedien, Antioxidanzien, Vitamine und Co. Das müsstest du also mal kurz ein bisschen genauer erklären. Hat man schon mal alles irgendwie gehört. Aber was ist das noch mal genau?
Vielleicht am Beispiel Spermidin ist ein Polyamin. Das ist ja eine interessante Substanzklasse. Die regt in Zellen des menschlichen Organismus, nicht nur in denen der Haut, einen Mechanismus an, der sich Autophagie nennt.
Vielleicht hat man das schon gehört. Es ist, wenn man es direkt aus dem Griechischen übersetzt, heißt es Selbstaufressung. Es ist aber nicht so dramatisch. Das ist einfach ein Recyclingprozess in der Zelle. Also normalerweise wird das eingeschaltet in Zellen, wenn eine Hungersituation ist, also zum Beispiel, wenn der Körper fastet, wird das auch eingeschalten. Das bewirkt einfach das die einzelnen Zellen beschließen ein Programm zu machen, bei dem sie alles, was sie nicht brauchen wird, sozusagen eingeschmolzen, in Einzelteile zerlegt und dann für das es unbedingt gebraucht wird, wieder hergestellt.
Vorteil ist, dass es als Nebenprodukt dieser Autophagie werden Bestandteile der Zelle die leicht beschädigt sind oder alt, vermehrt abgebaut und entfernt. Und das hat einen sehr sehr positiven Effekt auf Gesundheit, aber auch auf Alterung, weil wenn man diese Autophagie ausschaltet durch Medikamente oder Genetisch, sieht man, dass die Zellen viel, viel schneller altern. Und dieses zum Beispiel Spermidin, das ist in Laborversuchen hervorragend untersucht.
Also wirklich in Top Journals, Nature-Cell und so weiter wurde studiert, wie Spermidin in Alterungsprozessen stattfindet. Es gibt aber auch eben sehr viele Studien zur Ernährung, wo gezeigt wurde okay, das Spermidin gabe zu bestimmten Zeiten, manchmal auch eben zusammen mit einem Fastenrhythmus und einem Fasten Protokoll, dass das sehr positive Effekte hat und sagen wir mal Zustände in Organen inklusive der Haut herstellt, der das Altern beschleunigt entgegenwirken.
Also es gibt weniger Entzündung, es gibt weniger Ansammlung von beschädigtem Material, weniger DNA-Schäden. Auch die teilweise weniger schlecht gefaltete Proteine, also die weniger kaputte Inhaltsstoffe in den Zellen, die man auch wirklich nicht nur in Zellkulturen, sondern auch in ganzen Organismen oder auch in Menschen, die das zu sich genommen haben, messen und studieren kann und da darauf basiert ein bisschen die Idee von meinem Buch, nämlich das Wissen über wirklich sehr gut kontrollierbare Zellkulturen, Experimente mit solchen zu kombinieren, die sich auch wirklich in der Ernährungskette irgendwie nachweisen lassen.
Also wo dann klar, ist das ist Bioavailable heißt das ist verfügbar, wenn ich das esse und hat dann auch einen Effekt. Auch wenn der Effekt im ganzen Menschen sehr schwer nur zu studieren ist, weil das sehr Komplexe Organismen sind.
Und Spermidin ist drin zum Beispiel in Weizenkeimen, in Pilzen, in Käse…
…Nüsse, Nüsse. Ja, das kann man sehr einfach aus natürlichen Quellen zu sich nehmen.
Die Antioxidanzien, die sind wo überall drin?
Na ja, Antioxidanzien bisher bekannt ist es jedem wahrscheinlich, dass das gute alte Vitamin C, nicht? Ähm. Und dann gibt es aber natürlich auch Oxidationsschutz, der für gewisse Inhaltsstoffe der Zelle besser wirkt. Zum Beispiel das Lycopien. Das ist mehr einer der Farbstoffe in der in der Tomate oder auch in der Papaya zu finden.
Das hilft sehr gut gegen die gegen die Oxidation von Lipiden. Andererseits gibt es Inhaltsstoffe, die sind jetzt nicht per se Antioxidanzien, aber die werfen im Körper Schutzmechanismen an, die vor Oxidation schützen, nämlich schon bevor diese stattgefunden hat. Also ich nehme schon mein Schild hoch und kann mich schützen gegen Oxidation. Und da ist zum Beispiel, sehr interessant finde ich, dass sogenannte Sulphuraphan, das ist ein Wirkstoff aus dem Brokkoli und bei dem es wunderbar studiert, sowohl in Zellkulturen, aber auch in Studien in höheren Organismen bis hin zum zum Menschen. Dass eine verstärkte Aufnahme von Sulphuraphan tatsächlich die so genannte antioxidative Schutzantwort im Körper anwirft. Das heißt, wenn ich das zu mir genommen habe, dann bin ich schon bevor ich mich zum Beispiel mit einem oxidativen Stress aussetze, also wenn ich zum Beispiel durch die Sonne gehe oder so, bin ich ein bisschen besser geschützt, weil meine Haut und anderen Zellen schon sozusagen alarmiert sind und schon die Dinge produzieren, die es braucht, um sich dagegen zu wehren.
Das heißt, weil es gibt auch ein Rezept, zum Beispiel, bei dir im Buch. Roher Brokkoli.
Ja.
Ich habe jetzt also schon mal gehört, dass man vorne diese Spitzen, klein abschneidet und dann so roh ist. Aber du sagst nö, das Röchen einfach roh in geilen Dip dippen. Heißt, ich würde jetzt so ein rohes Brokkoli Ding essen und dann in die Sonne gehen und es wäre viel besser für meine Haut?
Also der sozusagen Lichtschutzfaktor oder Sonnenschutzfaktor, den man über Nahrung sozusagen generieren kann, ist natürlich ist nicht so groß, weil ich glaube es ist so, also bitte mich jetzt nicht festzunageln darauf geh ja nicht so ein, aber ich glaube bis Sunprotection-Factor vier circa kann man tatsächlich durch Nahrung beeinflussen. Aber da geht es, da geht es auch um mehr.
Also da geht es darum, dass auch andere Schäden in den Zellen, die vielleicht nicht als Rötung nach der Sonne zu sehen sind, dass die schon von vornhinein ein bisschen beschützter sind, dadurch, dass ich meine antioxidative Stressantwort aktiviert habe. Aber eben wichtig, von wegen die rohen Brokkoli-Röschen. Also wenn wir den Brokkoli nämlich ich zu Tode kocht. Nicht nur schmeckt er dann nicht mehr so besonders, sondern dieses Sulforaphan kann man auch durch zu viel kochen zerstören und deswegen dessen Wirkung kann man zerstören, dann kann es die Stressantwort nicht mehr anschalten und deswegen eignet sich das. Und es schmeckt auch wirklich.
Das habe ich jetzt noch nie ausprobiert, aber ich werde nächstes Mal an dich denken. Du bist ja Hobbykoch, die die Rezepte sind über 60 im Buch, die hast du selbst zusammengestellt mit den verschiedensten Kombinationen, wo du sagst, wenn man das Gericht so isst, da hat es einen sehr positiven Effekt auf die Haut. Muss ich denn jetzt strikt alle meine Mahlzeiten dadurch ersetzen? Oder würdest du jetzt sagen Nee, nee, bleib ruhig, wenn ihr wollt bei eurem Lieblingsessen und pimp das einfach jedes Mal mit XY.
Ich würde sagen, man muss nicht komplett. Es ist ein Repertoire, neue Gestalt. Vielleicht kann man ein paar ein paar kleine Informationen und dann mitnehmen und die, die ein wachsen lassen.
Das eine davon ist irgendwas eben gerade gesagt haben, dass man durch die Zubereitung eine schonende Zubereitung für viele dieser aktiven Inhaltsstoffe wirklich, wirklich wichtig ist. Es ist auch klar, dass das frische Lebensmittel eine entscheidende Rolle spielt, also etwas, was chemisch konserviert ist und Antioxidanzien, die zwar sonst gut sind, enthält, aber das würde dann zum Beispiel manche von den positiven Wirkungen, die man erzielen kann.
Jetzt rede ich natürlich von der Zellkultur, aber würde das in Wirklichkeit stören, wenn etwas wie ein Convenienceprodukt verwendet wird. Deswegen rate ich dazu. Ja klar, selber kochen, vielleicht ein bisschen schauen auf die, auf die Inhaltsstoffe. Also wir haben versucht, es ein bisschen aufzuschlüsseln, in welchen Lebensmitteln welche Inhaltsstoffe mit interessanten protektiven Eigenschaften vorhanden sind und vielleicht kann man ja sozusagen irgendwas dazunehmen, einfließen lassen, dass in einem bewährten Rezept für sich gut als Zusatz macht.
Aber gibt es irgendwie ein Lebensmittel oder ein Gewürz, wo du sagst, hey nimm das einfach immer dazu, das ist richtig gut. Das hält den Glow. Du siehst schon, ich hätte selber für mich gerne was.
Ich bin jetzt gemein.
Ja , Oh nein.
Ich sage nein. Aber dafür gibt es etwas, was man weglassen kann. Nämlich überhaupt jegliche Nahrung außer einem aus ausreichend Wasser und vielleicht einem Espresso. Es ist nämlich sehr, sehr gut. Nicht nur für die Haut, sondern auch generell für den Metabolismus und fürs Herz-Kreislauf-System hin und wieder eben seinen kleinen Fastenzyklus, Fasten Stimulus zu geben. Mal 16 Stunden bewusst nichts zu sich nehmen und dann vielleicht wieder ein Löffelchen Weizenkeime, Spermidin oder so, um den vollen Effekt dieses Fasten Stimulus zu haben. Das würde ich empfehlen, weil das kann wirklich jede und jeder einbringen.
Da muss man sich nicht über den rohen Brokkoli oder den rohen Fisch, die ich sonst natürlich sehr stark empfehle.
Aber Fasten ist oft so was, was man irgendwie immer mit Abnehmen im Kopf hat oder halt mit mal Verzicht und gucken, ob man das irgendwie hinkriegt, aber das Fasten auch so eine Anti-Aging Wirkung hat, das war mir jetzt neu.
Ach nein, absolut. Und ich glaub, wenn das eben nicht als Verzicht, sondern sich spielt, das als eine Kur, die ich mir gönne, als ein Anti-Aging Kick, den und das kann man nämlich wirklich guten Gewissens belegen und behaupten, dass das auch weit jenseits der Haut ein hervorragendes Mittel ist, das man nicht hin und wieder sich gönnen sollte.
Wie oft denn? Was ist denn hin und wieder?
Die sind jetzt nicht Studien aus der Haut, Forschung aber aus kardiovaskulären Gesundheitsforschung gibt es so Strategien, dass man das zum Beispiel 1 bis 2 Wochen alle zwei Tage seinen Fastentag zum Beispiel oder so eine 16 Stunden Fastenperiode einlegt und dann wieder drei vier Wochen nicht. Was entscheidend zu sein scheint ist, dass es nicht etwas komplett gleichmäßig ist, sondern, ein punktueller Stress und eine punktuelle Stimulation. Dann funktioniert es etwa besonders gut, dass weder das Essen noch das Fasten komplett dauerhaft gleichmäßig ist. Denn den Körper oder die Zellen in unserem Körper ein bisschen auf Trab halten.
Plus eh, was wir eh schonmal hatten. Sonnenschutz ist sowieso immer wichtig für die Haut. Gibt es denn jetzt Lebensmittel, wo du sagst, nehmt die einfach mal regelmäßig zu euch, das ist immer gut für die Haut. Kannst du da so ein paar aufzählen?
Wenn ich es wirklich von der wissenschaftlichen Seite vielleicht aufzählen darf. Im Buch habe ich die gegliedert spezifisch nach Wirkung in die das in den in den Zellen hat und also wir haben es schon gehabt den Brokkoli um die die Schutzmechanismen zu aktivieren. Spargel, grünes Gemüse, Ei ist viel Folsäure, Vitamin B12 drinnen.
Das kann sehr gut die DNA vor Schäden schützen bzw. die DNA-Reparaturmechanismen anwerfen. Lykopien aus Tomaten. Einen Oxidationsschutz für unsere Lipide hatten ja auch schon das Rutin. Das ist das der Stoff, der das die Kollegin Synthese in den gealterten Zellen da der Unterhaut wieder mehr startet. Das finden wir in Buchweizen oder in Kernobst wie zum Beispiel in Kirschen, was sehr wichtig ist, darauf sind wir noch nicht so drauf eingegangen sind, ist dass es in gealterte Haut auch ungewollte Entzündungen immer wieder niederschwellig auftreten, aber doch und sehr gut hier wirkt Kurkuma. Also überhaupt die Gewürze der indischen Küche, Kurkuma, Ingwer sind extrem gut wirksam, sowohl in Zellstudien als auch in Ernährungsstudien. Bei alters assoziierter Entzündung und die zu verhindern. Die Autophagie, wie gesagt, Spermidin, Haferflocken, Erbsen und Weizen Keime.
Und ein letztes Thema, das mir sehr am Herzen liegt, weil sich meine Grundlagenforschungen sehr damit beschäftigt, sind eben die Effekte von den sogenannten senistenten Zellen zu bekämpfen. Ja, also sagen wir mal Christian Doppler Labor, erforschen die daran, wie eine gealterte Zelle dazu beitragen, dass die, dass die Haut altert. Und man möchte einerseits verhindern, dass Zellen senistent werden. Das kann man durch die ganzen anderen Stoffe, die ich jetzt vorhergesagt hab, aber vielleicht bewerkstelligen.
Aber wenn man die killen will oder wenn man die ihre schädliche Wirkung einschränken will, dann gibt es sogenannte Senolytika oder Sinostatika. Da wird geforscht in der pharmakologischen Forschung, aber auch in den Hautcare, Skincare Forschung. Und zwei Stoffe aus Nahrungsmitteln, die eben sehr gut gegen senistente Zellen sind Floritin. Das ist ein Inhaltsstoff aus dem Apfel und Kreatizin ziehen.
Das findet man in den vor allem in den Weinblättern, also in den griechischen Weinblättern.
Ja das wollte ich gerade sagen, das kommt jetzt bei unserer Küche nie vor. Also eingelegte Weinblätter meinst du?
Man findet diesen Inhaltsstoff schon auch in den Schalen von Weintrauben, aber es ist hauptsächlich in den Blättern. Ja, man kann ja auch ein bisschen mal was Neues ausprobieren.
Der Grieche um die Ecke freut sich, wenn er eine neue Quelle hat, und es gibt auch exotischere Quellen dafür, wie zum Beispiel den sogenannten Blankpfeffer. Von dem habe ich zugegebenermaßen auch noch nie vorher gehört, bevor ich mich wirklich mit senistenten Zellen beschäftigt habe. Aber damit kann man auch sehr gut kochen. Gibt es auch ein Rezept.
Wenn ich jetzt ständig Rezepte von dir ausprobiere oder mir was von aneignen und mit meinen eigenen Lieblingssachen noch pimpe, ab wann würde ich eine Verbesserung der Haut merken? Oder wie viel muss ich denn? Wie konsequent muss ich das machen?
Also eine ehrliche Antwort. Hier ist es ist natürlich wichtig, wie das Aussehen der Mutter ist auch das eine sehr individuelle Geschichte. Aber wie ich das schon erwähnt habe, ein Zeitziel in dem manche von diesen Studien funktionieren und in dem sich die äußerste Schicht unserer Haut regeneriert, ist so circa eine dreiwöchige Phase.
Also wenn wir etwas gefunden haben, was gut in unserem Körper funktioniert und das sozusagen in der Epidermis, in unserer äußeren Hautschicht, vielleicht einen positiven Effekt hat, dann würde man das wahrscheinlich so nach circa drei Wochen beobachten können.
Hätte ich mal das Buch früher gehabt, da hätte ich ein Vorher/nachher Bild gemacht. Hätte dann noch mal gefastet zwischendrin und dann hätten wir jetzt gesehen, ob es, ob ich anders aussehe.
Aber es ist spannend, dass mal zu testen.
Aber danke. Danke, dass du jetzt das gesagt hast. Vorher, nachher. Weil was ich jetzt erzählt habe, sind natürlich lauter kleine Geschichten über interessante Inhaltsstoffe und über Gemüse, Obst, Dinge, die man gerne isst und die man gern kocht, wenn man das natürlich als Wissenschaftler angeht, wie wir das machen, wie müsste man die Frage beantworten: „Tut ein Lebensmittel wirklich gut?“
Dann müssten wir eine Studie machen, wie du gerade gesagt hast, eine Vorher -Nachher Studie, wo wir die eine sehr, sehr große Gruppe an Personen uns anschauen. Und diese Personen müssen alle das gleiche Alter haben, die gleichen Lebensumstände, die gleiche Sonnenexposetur die gleiche Expositur zu Schmutz. Dann müssten wir halt wirklich sehr, sehr, sehr spezifisch schauen, ob die zu einer Diät mit und ohne diesen einen bestimmten Inhaltsstoff dann eine Folge zeigen, dass nach drei Wochen, einem Jahr zehn Jahren, also einem Zeitraum, der für die Alterung der Haut relevant ist. Sowas passiert sehr, sehr selten.
Aber wenn mein Institut das Glück gehabt, bei einer seiner Studie dabei zu sein, das war in Frankreich, so gab es die sogenannte SU.VI.MAX-Studie. Studie. Da wurde die Nahrungsmittelaufnahme von sehr, sehr vielen Französinnen und Franzosen über eine sehr lange Zeit beobachtet. Die konnten das eingeben. Das war noch eingeben, das war noch kurz vor dem Internet, da gab es eine Art Teletext in Frankreich, wo man interaktiv arbeiten konnte.
Da haben die Leute eingegeben, was, was sie essen, und die hat man, da hat man wirklich tausende studiert für verschiedenste Parameter, unter anderem aber auch die die Hautalterung und da ist dann tatsächlich rausgekommen statistisch signifikant, dass die eine Hautalterung, die durch die Sonne passiert ist, nennt man Photoaging. Dass die mit einem geringeren Risiko auftritt oder geringer stark ausgeprägt auftritt, je mehr Olivenöl oder je mehr von einfach ungesättigten Fettsäuren man aus Olivenöl aufgenommen hat, desto weniger war man dieser Hautalterung durch UV-Licht ausgesetzt. Das ist natürlich ideal, wenn man es eine riesige Gruppe hat. Man kann natürlich nicht alles aus solchen Studien ableiten, aber man kann sagen okay, Sie und mit dem einen Parameter können sagen signifikant besser bei denen, die viel Olivenöl, also die viel einfach gesättigte Fettsäuren ausgewiesen Öl hatten.
Na interessant, aber ich würde auch diese Studie mit dem Vorher nachher ich würde hätte da großes Interesse dran. Also ja, ich mache auch mit.
Aber wir müssen eine Biopsie nehmen von dir. Ist das okay?
Na klar, es. Gibt es denn Lebensmittel, die so richtig kacke sind für die Haut?
Alles, was bekannt ist unter der sogenannte Western-Diet. Die westliche Diät. Das heißt, es wird viel zu viel Energie aus Zucker und ein bisschen dicken Fettsäuren. Und das Ganze am besten noch frittiert zu uns nehmen. Ja, das sogenannte Deep Fried Snickers.
Oh Gott, das ist auch fett, aber schlechtes.
Genau. Also das sind Lebensmittel, die generell alters-assoziiert Verschlechterungen im Körper beschleunigen und die beschleunigen auch die die Alterung der Haut und der Gesichtshaut und vielleicht kann man das sagen in einer unwissenschaftlichen Studie, die man aber gern machen kann, die natürlich nicht, da nach sozialen und sonstigen Faktoren korreliert ist.
Aber wenn man jetzt geht in die erste Weinhalle, wo Mettwurst Brötchen serviert werden und das vergleicht es, vergleicht mit der mit der Sushibar um die Ecke und dann schaut man sich an, okay, so, so kann man seine eigenen Studien machen, muss sich aber sicher sein, dass man da einige Faktoren, die das Ganze verzerren, dabeihat.
Also wenn ich, was in diesem Podcast bisher gelernt habe, egal bei welchen Folgen, ob es über Diabetes oder Gelenke gehen, wie wichtig Ernährung ist, also frisch kochen weg von industriell gefertigten Sachen, Kein Zucker. Da habe ich sehr viel gelernt. Und das gilt ja auch nun mal für die Haut. Ja, gibt es denn etwas, was du jeden Tag zu dir nimmst und sagst, Oh, das tut mir gut und meiner Haut?
Sagen wir mal so mit zunehmendem Alter merke ich schlicht und einfach was, was mir guttut, was es ist, fühlt sich der ganze Körper und die Haut besser. Ich habe für mich das mediterrane und die japanische Küche entdeckt. Ich schlafe besser, ich fühle mich besser und auch meine Haut fühlt sich besser, wenn ich am Abend eine Sushibowl gegessen habe und nicht wie für uns Wiener so üblich, das Schnitzel.
Ein Backhändel, das ist schön frittiert.
Genau das kann ich sagen. Frischer Fisch, frisches Gemüse. Es ist. Es klingt so selbsterklärend und so logisch. Aber es ist, es ist schlicht und einfach, ist es messbar.
Und wie wichtig sind zusätzliche Cremes?
Jetzt muss ich zugeben, da ich in und wieder auch mit Hautpflege Industrie zusammenarbeite, weil die müssen, ja belegen können, dass ihre Cremes etwas tun oder nicht tun. Und deswegen bekommen wir manchmal Anfragen, ob wir gewisse Inhaltsstoffe testen, und wir testen die in unserem, in so einem 3D rekonstruierte Haut Systeme, in denen wir sehr viele Sachen testen können.
Weil natürlich sind ja für die Hautpflege Industrie jegliche Tierversuche ja meist verboten und würden sowieso nicht verwendet werden. Das sieht man dann schon. Da kommt man dann auf welche von diesen Molekülen, die auch teilweise in den Nahrungsmitteln drinnen sind. Einen messbaren, für uns mit unseren Essays messbaren und dokumentierbaren und auch nacharbeitbaren Effekt haben. Und das müssen alle, also jeder, der in Europa ein Hautpflege Produkt auf den Markt bringt und sagt, das kann dieses und dieses, das schützt vor keine Ahnung, das schützt davor, dass senistente Zellen etwas Böses tun.
Dann muss man das nachweisen können und das schützt uns. Da schützen uns die EU-Regulierungen sehr gut davor, dass uns irgendjemand einen kompletten Bären aufbinden kann und deswegen ist auch mein Zugang dazu okay, manche Dinge bekomme ich auf oder in die äußersten Schichten der Haut hinein und die tun dann etwas, was schützt oder was das Strahlen verbessert oder die Barrierefunktion, wenn die gealterte Haut, wenn die Barrierefunktion durch eine kleine Verletzung verloren geht, regeneriert sich das in einer gealterten Haut sehr viel langsamer als ein junger Haut. Und wenn man das irgendwie wieder beschleunigen kann, diese Wiederherstellung der Barriere, dass wäre so eine Sache, die interessant ist und die kann man studieren, dann mit so indem man Inhaltsstoffe screent oder testet oder dass die die Zellen, die die Karatinozyten, diese Hautzellen der Epidermis, dass die wieder die Fettstoffe produzieren die dort sein sollen und nicht wie in gealterter Haut üblich das dann viel weniger ist und das kann man teilweise direkt sozusagen aufbringen als kosmetischen Inhaltsstoff.
Oder man kann die Zellen dazu bringen, das ist noch besser, dass die Zellen diese Stoffe wieder produzieren. Und das ist natürlich ein bisschen, manchmal ein bisschen gezielter bewerkstelligbar, wenn man das als Creme aufbringt
Als Creme aufbringt oder einfach mal was schlucken, dachte ist mir so, weil wenn ich zu faul bin, mir frisch was zu kochen und Co. Ich kann mir ja auch Spermidin und Vitamine und Co natürlich auch einfach als Pille reinwerfen.
Das stimmt schon zwei Seiten davon. Ich habe in meinem Buch mal hingeschrieben, dass gewisse von den guten Inhaltsstoffen schafft man wahrscheinlich nicht die in der ausreichend oder in einer Menge zu sich zu nehmen, die ausreicht, um dann wirklich realistisch einen Effekt zu haben. Meine Lieblingsgeschichte dazu ist. Ich war mal auf einem Kongress, dann hat ein Kollege aus Indien berichtet, dass ein Inhaltsstoff aus dem grünen Tee die Ratten davor geschützt hat, dass sie nach ultraviolette Bestrahlung Hautkrebs bekommen.
Und dann hat jemand aufgezeigt, aus dem Publikum hat gesagt: Sir wie viel Tassen grünem Tee würde das Entsprechen, wenn ich das als Tee zu mir nehmen muss und da hat er, ohne mit der Wimper zu zucken 72 Tassen grünen Tee. Jetzt ist es klar, dass das kriegt man nicht hin und wenn man es hinkriegt, hat man andere Sorgen als Hautkrebs. Das heißt ja, man kann diesen Grün Tee Extrakt oder andere Inhaltsstoffe natürlich als Kapsel, als Pulver, als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.
Das ist auch wieder etwas. Man sollte das sehr genau sich beraten, was man da dosiert. Aber darf ich einen Grund nennen, warum er das nicht immer machen sollte? Ich habe einen Forschungsaufenthalt als Postdoc in Amerika gehabt. Da habe ich mich auch schon mit Fetten und deren Oxidation beschäftigt und er wollte einfach wissen Ist das, was ich mit diesen Fischölen Kapseln zu mir nehme?
Oder wenn ich das auf die Zellen gebe, ist das gleichwertig mit dem, was sich aus einem frischen Fisch vom frischen Seefisch vom Markt bekommen kann. Und das hat mich dann schon sehr schockiert. Und dann hatte ich sein Massenspektrometers. Ein sehr tolles Gerät, mit dem man genau die Moleküle untersuchen kann, die in so einer Fettkomposition drinnen sind.
Und da habe ich gesehen, das war alles komplett oxidiert. Also das war in einem sehr schlechten, wir würden sagen ranzigen Zustand, was in diesen Kapseln damals drinnen war, im Vergleich zu dem, was ich aus dem frischen Fisch raus isoliert hatte. Deswegen plädiere ich nur bei sehr gut haltbaren Sachen, kann man das vielleicht durch Kapseln umgehen, dass man das frisch kocht.
Okay, ja, die Fischgeschichte ist für Vegetarier dann wahrscheinlich spannend, aber ansonsten ja okay, dann lieber nicht so viel Tabletten, sondern frisch essen. Aber muss ich da nicht auch einfach so viel von den frischen Sachen essen, bis ich den Effekt richtig dolle merke? Also wenn es die 72 Tassen Grün Tee sind, gilt das dann auch für die anderen Lebensmittel?
So ehrlich muss man das jetzt schon beantworten. Manche Dosierungen, die im Kulturversuch als die signifikant wirksamen gezeigt wurden, lassen sich dann halt vielleicht nicht leicht dadurch essen, dass ich 17 Kohlköpfe verzehre.
Das wäre ein anderer Genuss.
Das ist richtig, aber es ist es schlicht und einfach, die wahrscheinlich die Kombination und die generelle Zusammensetzung der Nahrung. Wenn das mehrere verschiedene Stoffe enthält, die alle darauf abzielen, dass zum Beispiel DNA-Reparatur ein bisschen gefördert wird, dann traue ich mich schon zu sagen, dass unterm Strich etwas Gutes zu sehen wird.
Wiederum Sushi lokal gegen Stevia in der Halle und man kann das dann tatsächlich messen, auch wenn man wahrscheinlich in dieser Studie, die ich zuerst erwähnt habe, mit dem Olivenöl auch hier wird, wird das wahrscheinlich nicht in den Mengen gewesen sein, dass sich dann in den Hautzellen messen kann, dass es signifikant mehr drinnen ist, aber über eine lange Zeit und mit gemeinsam mit anderen Nahrungsmitteln die vielleicht sehr mediterranen Küche entsprechen, kann ich dann schon davon ausgehen, dass ich unterm Strich einen positiven Effekt auf Gesundheit und speziell auf Hautalterung erwarten kann.
Ich schicke dir dann ja Fotos von mir, nachdem ich hier 30 Tage lang nur gegessen habe.
Ich hoffe, es ist nicht nur Brokkoli, Brokkoli, grün und verhungert.
Nein, nein. Aber das werde ich mal ausprobieren. Einfach mal so ein Brokkoli Röschen ganz zu essen. Finde ich ganz spannend. Florian, danke dir. Ich habe ganz, ganz viel gelernt. Hast du jetzt abschließend so drei kleine Tipps, die du uns mitgeben würdest, bei dem wir im Alltag an dich denken können, wo wir unsere Haut was richtig Gutes tun?
Und ja, gönn dir einen kleinen Ausflug ins Mittelmeer. So oft wie möglich wäre mir ein erster Ratschlag, aber vermeidet die Sonne trotz Mittelmeer. Am Mittelmeer vermeiden alle Bewohner die Mittagssonne. Mittagssonne definitiv vermeiden, die bringt nichts außer Schaden. Und ja, leg öfter mal so, oft du es dir zutraust, nicht als Bestrafung, sondern tue dir was Gutes mit einer 16 Stunden Fastenperiode, gefolgt von einem Löffel Weizenkeimen, das traue ich mich ganz klar zu empfehlen.
Und das Mittelmeer empfiehlst du jetzt aufgrund der?
Das Mittelmeer als Küche. Gönn dir das Mittelmeer mit einem Teller mit Tomatensoße mit viel Lykopin drinnen.
Okay, also wir müssen nicht regelmäßig ans Mittelmeer reisen. Auch das wäre schön.
Auch das wäre schön, wenn man's kann. Da müssen wir nicht selber kochen, sondern können da essen gehen.
Ich muss zugeben, ich werde das morgen machen, über das verlängerte Wochenende werde ich ans Mittelmeer fahren und werde definitiv rohen Fisch essen. Kann ich jetzt schon garantieren.
Das klingt sehr verlockend. Ich bin neidisch. Ganz, ganz, ganz lieben Dank für eigene Rezepte und deine Tipps.
Sehr gerne. Hat mich sehr gefreut und ja, ich hoffe, möglichst viele Zuhörerinnen und Zuhörer schauen sich dann noch die detaillierten Rezepte dazu in diesem Buch an.
Also da sind wirklich leckere drin. Also ich werde einige nachkochen.
Andi, das war echt eine Freude mit dir zu reden.
Dankeschön hat mir auch viel Spaß gemacht.
Das war KERNgesund für heute. Vielen Dank fürs Dranbleiben und Zuhören. Wenn ihr keine Folge verpassen wollt, dann abonniert doch den Kanal und lasst uns gerne eine Bewertung da. Und wenn ihr Fragen, Wünsche oder Anregungen habt, schreibt uns gerne eine Mail an audio@thieme.de
Bleibt gesund und bis zum nächsten Mal!