ErschöpfungMüde und abgeschlagen: Yoga-Techniken können helfen

Energie-Meditation und gezielte Asanas: Yoga-Techniken können helfen, die Energiereserven wieder zu füllen.

Inhalt
Frau in Kindhaltung
S. Schneider/Thieme - Posed by a Model.

Müdigkeit und Abgeschlagenheit können viele Ursachen haben. Wenn man nahezu jeden Tag mit Müdigkeit zu kämpfen hat, ist vermutlich einer oder mehrere der folgenden Punkte im Ungleichgewicht:

  • Trinke ich genug?
  • Ernähre ich mich ausgewogen?
  • Atme ich ausreichend frische Luft ein und aus?
  • Habe ich ein Gleichgewicht zwischen Anspannung, also Arbeit und Pflichten, und Entspannung wie Erholungsphasen?

Zuerst zeigen sich die Symptome in der Winterzeit oder an Regentagen. Wir fühlen uns antriebslos, ohne Energie, finden nur schwer Motivation und Begeisterung, erleben unsere Umwelt oft passiv. Als Anschauung hilft der Vergleich mit einem Auto: Ist bei einem Auto der Tank leer, so bleibt es einfach stehen. Bemerken wir, dass unser "Treibstoff" langsam zu Ende geht, geben wir erst noch mal richtig Gas. Wir wollen alles erledigen, zu Ende bringen. Und was passiert? – Motorschaden. Die Reparaturkosten steigen innerhalb kürzester Zeit.

Deshalb ist es umso wichtiger, darauf zu achten, wann die Energiereserven aufgebraucht sind und wohin unsere Energie geht. Es gibt immer Personen, Handlungen, Tätigkeiten, die uns leicht von der Hand gehen. Manchmal schenken sie uns sogar Energie. Hier können wir mit nur geringem Energieaufwand viel erreichen. Und genauso gibt es die andere Seite. Für manche Kleinigkeiten benötigen wir unglaublich viel Energie. Das geschieht meist immer dann, wenn wir uns überwinden müssen und unserem natürlichen Impuls nicht entsprechen. Sei es ein Treffen, dem wir trotz mehrmaligen Verschiebens nun doch nicht entrinnen können, oder eine Arbeit, die uns überhaupt keine Freude macht.

Was hilft uns, die Energiereserven zu füllen und zu halten?

Komm in einen bequemen Sitz, gern eingekuschelt in eine Decke. Schau, dass du für einige Minuten ganz ungestört bist.

Leg die Hände entspannt auf die Oberschenkel. Baue deine Wirbelsäule Wirbelkörper für Wirbelkörper auf, wie Bauklötze, die du aufeinanderstapelst. Finde in einen ruhigen und tiefen Atem. Beobachte die "Wild Monkeys", die sog. wilden Gedankenaffen, in deinem Kopf. Bring sie mithilfe deiner Atmung und deiner bewussten Achtsamkeit zur Ruhe. Werde ruhiger und ruhiger mit jedem Atemzug. Atme, Körper und Geist – alles entspannt sich. Tauche tief ein in dein Inneres. Nimm dir jetzt bewusst Zeit für die Fragen, die NUR du dir selbst beantworten kannst:

  • Wohin geht meine Energie?
  • Was gibt mir Energie? Personen? Gegebenheiten? Erfahrungen? Was kann ich mühelos erledigen?
  • Was nimmt mir Energie? Was bereitet mir Mühe und schlaflose Nächte?
  • Wie kann ich mein Leben verändern, um die Energie zurück in mein Leben zu bringen oder zu halten?
  • Wie kann ich mich organisieren, um "Energievampire" so gut wie möglich aus meinem Leben zu verabschieden?
  • Wie viel Zeit muss ich mir nehmen, um wieder neu zu reflektieren?
  • Beginne jetzt mit jeder Einatmung neue, frische Energie aufzunehmen. Flute jeden Bereich deines Körpers: jeden Muskel, jeden Nerv, jedes Organ und jede Zelle.
  • Spüre mit geschlossenen Augen noch einige Atemzüge nach.

Beginne jetzt dein Leben zu verändern. Raus aus der Antriebslosigkeit, um Krankheiten wie Burn-out und Depression erst gar keinen Nährboden zu geben. Denn bist du in deiner Energie und geerdet, spielt das Außen nur noch eine untergeordnete Rolle. Wahres Glück und wahre Zufriedenheit finden wir nur in uns.

Balasana hilft die Wirbelsäule zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Die Hüftgelenke werden mobilisiert sowie Oberschenkel und Fußgelenke sanft gedehnt. Sie hilft bei Stress und Erschöpfung.

  • Beginne im Kniestand auf deiner Matte. Die großen Zehen berühren sich. Lass die Knie geschlossen oder öffne sie so weit, wie du magst. Probiere verschiedene Varianten aus. Dann lass dein Becken auf die Fersen sinken.
  • Mit der Ausatmung senkst du den Oberkörper nach vorn ab. Du kannst dir als Hilfe ein Kissen unter den Brustkorb legen.
  • In der traditionellen Haltung des Kindes liegen die Arme rechts und links neben dem Oberkörper. Die Finger zeigen zu den Fersen. Alternativ streck die Arme zur Seite, nach vorn oder lege die Hände unter der Stirn ab.
  • Die Wirbelsäule wird lang, während die Schultern entspannen. Atme bewusst in deine Körperrückseite hinein.
  • Bleib hier gern mehrere Atemzüge oder Minuten.
  • Dann streck die Arme weit nach vorn aus. Bewege sanft den Oberkörper hin und her, wie ein Wiegen. Räkle und strecke dich.

Tipp: Um dich möglichst tief zu entspannen und zu erholen, nutze weitere Hilfsmittel. Nimm dir Zeit, um Verschiedenes auszuprobieren:

  • Lege eine gefaltete Decke unter den Fußspann.
  • Bei weit geöffneten Knien legst du ein Polster unter den Oberkörper oder unter den ganzen Körper.
  • Um die Körpervorderseite höher zu lagern, eignen sich auch Meditationskissen sehr gut.
  • Nutze einen Sandsack oder etwas Ähnliches und lege ihn auf dein Kreuzbein. Dies entspannt zusätzlich den unteren Rücken und den Bereich des Kreuzbeins.

Diese Übung wirkt besonders beruhigend und entspannend auf Körper, Geist und Seele. Der Blutdruck wird gesenkt. Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände werden gelindert. Auch kann sie Stress und leichten Depressionen entgegenwirken. Beide Hälften, Yin und Yang, werden ausgeglichen und harmonisiert. Die Körperhälften werden genauso gedehnt wie der Bauch und die Zwischenrippenmuskulatur.

  • Komm in eine Rückenlage mit aufgestellten Beinen. Heb dein Becken leicht an und roll das Becken ein. Dann leg das Becken zurück auf die Matte und spür die neu entstandene Länge im unteren Rücken.
  • Dann lass erst das rechte und dann das linke Bein am Boden ausgleiten. Entspanne beide Beine und lass die Zehen locker nach außen sinken.
  • Leg die Arme zunächst neben deinen Oberkörper, sodass Luft an die Achselhöhlen gelangt. Die Handinnenflächen zeigen nach oben. Zieh die Schultern tief und weg von deinen Ohren.
  • Entspann dich jetzt von Kopf bis Fuß, vor allem den Nacken und das Gesicht » Shavasana.
  • Dann heb die Arme an und leg sie neben dem Kopf zu einem V geöffnet wieder ab. Öffne ebenfalls die Beine zu einem A, sodass du jetzt wie ein X am Boden liegst.
  • Bring jetzt die linke Hand zur rechten, ohne dass sich die linke Schulter vom Boden löst. Wenn möglich greift die rechte Hand das linke Handgelenk. Jetzt führ den linken Fuß zum rechten. Das Becken bleibt fest verwurzelt auf der Matte. Für mehr Dehnung leg das linke Sprunggelenk über das rechte. Spür, wie du wie ein Halbmond auf der Matte liegst. Atme jetzt besonders in deine linke Flanke. Auch hier kannst du dich mit jedem Atemzug weiter in dieser Position entspannen.
  • Halte die Position für mindestens 6–8 Atemzüge. Dann löse behutsam wieder auf und finde zur Mitte zurück. Hier kannst du in Shavasana nachspüren oder die Knie Richtung Brustkorb ziehen.
  • Dann wechsle die Seite.

Tipp: Da Entspannung immer aktiv auf die Yin-Energie wirkt, wird dir in entspannenden Asanas schnell kühl. Leg dir eine Decke bereit und zieh auch gern wärmende Kleidung an.

Diese Asana verbessert die Körperwahrnehmung. Beine, Knie und Sprunggelenke werden gekräftigt und die Haltung verbessert. Hüften, Leisten und Beinrückseiten werden gedehnt. Die Wirbelsäule wird mobilisiert, Brust und Schultern werden geweitet. Die Übung stimuliert die inneren Organe und regt die Verdauung an. Auch bei Wechseljahresbeschwerden kann Trikonasana hilfreich sein. Der Stress wird gelindert und man bekommt Stabilität, genauso wie eine neue Sichtweise auf die Dinge.

  • Stell dich quer auf deine Matte in Tadasana, der Bergstellung. Versetze die Füße seitlich in einen Grätschstand. Dabei stehen die Füße zweimal schulterbreit. Die Fußaußenkanten sind parallel ausgerichtet und schieben in den Boden. Optional kannst du die Füße leicht nach außen drehen.
  • Heb die Fußgewölbe an und spüre, wie die Energie von der Erde aufsteigt. Nimm die Kraft und Stabilität wahr, die du nun durch die Basis der Haltung aufgebaut hast.
  • Baue mit derselben Energie den Oberkörper bis zur Krone des Kopfes auf.
  • Mit der Einatmung hebst du die Arme auf Schulterhöhe an. Ausatmend rollst du die Schultern nach hinten und unten. Arme und Ellbogen sind gestreckt, aber durchlässig im Gelenk. Die Finger sind gestreckt und aufgespannt. Die Handinnenflächen zeigen nach unten.
  • Dreh jetzt den rechten Fuß etwas einwärts und den linken Fuß um 90 Grad nach außen, sodass die Zehen zum kurzen Mattenende zeigen. Für mehr Stabilität kannst du die Füße etwas weiter auseinander, nach rechts und links, setzen.
  • Mit der nächsten Ausatmung schiebst du dein Becken nach rechts und den Oberkörper nach links. Leg die rechte Hand zunächst ans Kreuzbein und die linke Hand auf das Becken, deinen linken Oberschenkel oder das Schienbein. Ziehe aktiv die rechte Schulter zurück. Der Oberkörper wird zur rechten Seite aufgedreht (Bild links).
  • Senk den Rumpf so weit zur linken Seite, wie es dir angenehm ist und du nicht nach vorn kippst. Stell dir vor, du lehnst mit dem gesamten Rücken an einer Wand.
  • Der Kopf bleibt in Verlängerung zur Brustwirbelsäule. Um den Nacken zu entlasten, belasse den Blick bei deinem linken Fuß, ansonsten geht der Blick geradeaus.
  • Um die Übung zu intensivieren, kannst du jetzt den rechten Arm senkrecht nach oben strecken. Der Blick darf folgen. Für noch mehr Öffnung löse die linke Hand und führe den Handrücken an die Beininnenseite (Bild rechts).
  • Halte diese Position für 6–8 Atemzüge. Komm mit der Einatmung zurück nach oben. Lass die Arme locker fallen, kreise die Schultern und wechsle dann die Seite.

Tipp: Lass deine imaginäre Wand real werden und versuche die Übung an einer Wand gestützt.

Prana bedeutet im Hinduismus Leben, Lebenskraft oder Lebensenergie. Dieses Mudra aktiviert die Basis und das Wurzelchakra. Pran Mudra sorgt dafür, dass du dich vitaler und kraftvoller fühlst, beseitigt Müdigkeit, aber auch Abgespanntheit und Nervosität.

  • Halte einen Moment inne, halte Pran Mudra und tanke neue Energie:
  • Drück die Spitzen von Daumen, Ringfinder und kleinem Finger aneinander.
  • Zeige- und Mittelfinger bleiben gestreckt und möglichst zusammen.
  • Die Handinnenfläche zeigt nach oben.
  • Vertiefe deinen Atem.

Variation: Wenn du den Daumen auf die Nagelflächen von Ring- und kleinem Finger drückst, werden die Gehirnhälften zu gleichmäßiger und verbundener Tätigkeit angeregt.