Störung der Säure-Basen-Bilanz
Zu viel Säure stört die Balance im Körper. Säuren entstehen durch eine säuernde Ernährung. Aber auch Stress, Medikamente, Rauchen, Alkohol, zu viel oder zu wenig Bewegung lassen den Säurespiegel steigen. Ist die Konzentration an Wasserstoffionen im Körper zu hoch, muss das Hydrogencarbonat zu viel puffern und seine Vorräte gehen dem Ende entgegen. Die Konzentration an Wasserstoffionen steigt und der pH-Wert sinkt. Außerdem nimmt die Last auf die Niere zu, da sie mehr und mehr Wasserstoffionen aus dem Körper transportieren muss, irgendwann ist sie überfordert. Für eine Weile kann der Körper solche übersäuerten Ausnahmezustände ausgleichen, aber nach anhaltender erhöhter Zufuhr kommt es zu einer Übersäuerung, die sich durch verschiedenste Symptome äußern kann.
Anzeichen einer gestörten Säure- Basen-Bilanz
Anzeichen für eine Übersäuerung verstecken sich oftmals gut getarnt hinter »Alltagsproblemchen«. Auf die Feststellung: »Ich habe Kopfschmerzen« folgt die logische Konsequenz: »Da habe ich wohl zu viel aufs Handy geschaut.« Schlafprobleme werden schnell mit »zu viel Gedankenkarussell« abgetan und eine miese Laune durch Stress oder belastende Umweltsituationen erklärt.
Wenige wissen, dass diese Symptome auch auf eine Übersäuerung des Körpers zurückzuführen sind. Auch ein erhöhter Blutdruck, erhöhte Entzündungswerte und Antriebslosigkeit können Anzeichen dafür sein. Allergien, Verdauungsprobleme und sogar Diabetes können dadurch entstehen.
Einfluss der Ernährung auf die Säure-Basen-Bilanz
Täglich werden im Körper zwischen 50 und 100 mmol Wasserstoffionen gebildet. Damit der Haushalt ausgeglichen bleibt, muss die gleiche Menge an Wasserstoffionen von der Niere wieder ausgeschieden oder durch Hydrogencarbonat zurückgewonnen werden. Je nachdem wie groß die Säurelast eines Lebensmittels ist, wird es der säuernden oder der basisch wirkenden Gruppe zugeordnet.
Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an schwefelhaltigen Aminosäuren (Cystein, Methionin) wirken sauer. In der Verstoffwechselung dieser Aminosäuren entsteht Schwefelsäure, die im Blut durch Hydrogencarbonat abgepuffert wird. Viele schwefelhaltige Aminosäuren befinden sich in eiweißreichen Lebensmitteln wie Fleisch- und Wurstwaren, in Fisch, Milch und Milchprodukten, Soja, Eiern und Hefe.
Basenbildende Bestandteile in der Ernährung sind Alkalisalze organischer Säuren, zum Beispiel Natriumcitrat. Während der Verstoffwechselung entsteht Hydrogencarbonat und der Puffer wird gestärkt. Der Gehalt dieser basisch wirkenden Alkalisalze ist vor allem in Obst, Gemüse und Zitrussäften (am besten Direktsäfte), mineralstoffreichem Mineralwasser und Apfelessig besonders hoch.
Eine säurereiche Ernährung muss aber nicht in einer Übersäuerung des Körpers enden, denn der Ausgleich mit basisch wirkendem Obst, Gemüse und Fruchtsäften ist entscheidend. Für einen Überblick über Ihre Säure-Basen-Bilanz füllen Sie die Checkliste weiter unten aus.
Checkliste zum Säure-Basen-Haushalt
Machen Sie ein Kreuz für jedes Symptom an, das auf Sie zutrifft. Zählen Sie anschließend alle Kreuze zusammen.
- Ich neige zu Erkältungen oder Allergien.
- Ich muss häufig aufstoßen oder habe Sodbrennen.
- Mein Schweiß riecht häufig unangenehm.
- Ich habe zwei- bis dreimal im Monat Kopfschmerzen.
- Ich neige zu chronischer Müdigkeit.
- Meine Muskulatur ist häufig verspannt.
- Mein Urin ist eher dunkelgelb und stark riechend.
- Ich komme morgens schwer in Gang.
- Ich habe weiche, eingerissene Nägel.
- Ich habe sprödes, glanzloses, zu Spliss neigendes Haar.
- Ich schwitze häufig übermäßig stark.
Auswertung:
0 bis 2 Kreuze: Ihr Körper scheint sich in einer ausgewogenen Säure-Basen-Bilanz zu befinden.
3 bis 5 Kreuze: Sie sollten fünf der zehn Tipps für eine ausgeglichene Säure-Basen-Bilanz berücksichtigen.
Mehr als 5 Kreuze: Es besteht dringender Handlungsbedarf und Sie sollten alle zehn Tipps für eine ausgeglichene Säure-Basen-Bilanz umsetzen.
10 Tipps für eine ausgeglichene Säure-Basen-Bilanz
- Nehmen Sie zum Start ein Säure-Basen-Präparat ein.
- Sorgen Sie für eine Stressreduktion oder wenden Sie Entspannungsmethoden an, zum Beispiel Meditation, Yoga.
- Essen Sie täglich zwei Hände voll Obst und drei Hände voll Gemüse
- Trinken Sie täglich 30 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht (am besten noch 500 Milliliter mehr), bis Ihr Urin durchsichtig ist und nicht mehr riecht. Ein Liter davon sollte basischer Kräutertee sein, zum Beispiel Löwenzahntee. Trinken Sie abwechslungsreich, nicht immer nur den gleichen Kräutertee. Es gibt auch gute, fertige Basen-Teemischungen. Achten Sie bei allen Tees auf Bioqualität.
- Trinken Sie stilles mineralstoffreiches Mineralwasser. Es sollte maximal 50 mg/l Natrium (Na), mindestens 100 mg/l Magnesium (Mg), über 300 mg/l Kalzium (Ca) und über 1 500 mg/l Bicarbonat (HCO 3) enthalten.
- Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum auf zwei bis drei Gläser pro Woche und Ihren Kaffeekonsum auf maximal 250 ml pro Tag.
- Reduzieren Sie Zucker in Form von Süßigkeiten, Limonaden und Gebäck auf zwei bis drei Portionen pro Woche.
- Reduzieren Sie Ihren Fleisch- und Wurstkonsum auf drei bis maximal vier Portionen von 150 bis 200 Gramm pro Woche.
- Nehmen Sie einmal pro Woche ein Basenbad mit 1 Beutel (25 g) Natron. Gehen Sie in die Sauna und gönnen Sie sich täglich eine Bürstenmassage.
- Bewegen Sie sich täglich mindestens 20 Minuten an der frischen Luft.
Bereits vor und natürlich während der Menopause fahren die Hormone Achterbahn. Und verursachen viele Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlaflosigkeit, Gelenkschmerzen, Haarausfall und Gewichtszunahme. In ihrem Buch "Nährstofftherapie & optimierte Ernährung für die Wechseljahre" zeigen Katrin Kleinesper und Ursula Linzer wie Sie dank optimierter Ernährung gezielt Beschwerden lindern, Mangel vorbeugen und gesund und jung bleiben
Autorinnen
Katrin Kleinesper ist zertifizierte Diplom Oecotrophologin und seit über 25 Jahren mit ihrer Firma Food & Bodybalance in Hamburg selbstständig. Sie hält Vorträge zu allen relevanten Ernährungsthemen, ist Lehrbeauftragte an der Universität Hamburg und an der HAW – Fakultät Life Sciences - in Bergedorf sowie Ausbilderin. Die bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr und die Mikronährstofftherapie sind ihre Schwerpunktthemen ebenso wie der Säure-Basen Haushalt, Hormone und Detoxverfahren. Ihre Message lautet: „Es gibt keine gesunden oder ungesunden Lebensmittel, denn es kommt auf die Menge, das persönliche Ziel und die Erkrankung an.“
Ursula Linzer ist Heilpraktikerin und Kinesiologin und seit 2004 in ihrer eigenen Praxis in Buxtehude tätig. Neben Allergien und Schilddrüsenerkrankungen hat sich im Laufe der Zeit die Behandlung von Hormonstörungen als Schwerpunkt ihrer Arbeit herauskristallisiert. Auch das Thema Nährstoffbedarf bei Symptomen und Erkrankungen beschäftigt sie seit über 30 Jahren. Sie hat viele Zusatzqualifikationen im Bereich Homöopathie, Ausleitungsverfahren, Hypnose und systemischer Therapie. Auch nach vielen Berufsjahren gilt ihre Leidenschaft noch immer der ganzheitlichen Betrachtung jedes einzelnen Menschen.