Fettige HautSchüttellotion mit Rosmarin, Gänseblümchen und Jojobaöl

Glänzende Stirn und verstopfte Poren: Fettige Haut braucht nicht viel – aber das Richtige. Mit der selbst hergestellten Schüttellotion gibst Du ihr genau das.

eine Holzscheibe. darauf ein Rosmarinzweig, Gänseblümchen und eine Pumpflasche mit Öl
Ruby Nagel

Pflanzliche Pflege die klärt, beruhigt und reguliert - und bei der Du weißt, was drin ist.

Fettige Haut verstehen: Warum weniger oft mehr ist

Fettige Haut wird oft missverstanden. Viele denken, sie müsse „ausgetrocknet“ oder besonders intensiv gereinigt werden – doch in Wirklichkeit kann genau das das Problem verschärfen! Denn anders als trockene Haut, die nach reichhaltiger, rückfettender Pflege verlangt, braucht fettige Haut vor allem Leichtigkeit, Regulation, Tonus und Beruhigung.

Der häufigste Fehler, den ich bei Menschen mit fettiger Haut sehe, ist, dass sie aggressive Reinigungsmittel und austrocknende Pflegeprodukte nutzen, die den natürlichen Talgfilm der Haut zerstören. Diese reagiert darauf mit einer Überproduktion von Fett und dann startet der Teufelskreis. Statt zu viel Pflege ist gezielte, minimalistische Pflege gefragt: feuchtigkeitsspendend, aber nicht fettend, reizarm und ausgleichend.

Leichte Lotionen, Hydrolate oder nicht fettende Pflanzenextrakte können helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Schüttellotionen finde ich hier ideal, denn sie kombinieren die Eigenschaften solcher Pflegemittel, ohne die Haut zu belasten. Denn bei fettigen Hauttypen ist weniger wirklich mehr.

Hautpflege ohne Schnickschnack: Warum ich Schüttellotionen liebe

Eine Schüttellotion ist ein wunderbar unkompliziertes Pflegeprodukt. Sie besteht aus einer zweiphasigen Mischung mit einem wässrigen und einem öligen Anteil. Erst durch kräftiges Schütteln verbinden sich die Zutaten – daher der Name. Anders als klassische Crèmes kommen Schüttellotionen ohne Emulgatoren aus und können deshalb besonders für sehr sensible, gereizte oder überpflegte Haut besser verträglich sein.

Was ich an Schüttellotionen liebe: Sie ziehen schnell ein, hinterlassen keinen fettigen Film und versorgen die Haut dennoch mit wertvollen pflanzlichen Wirkstoffen. Je nachdem, welche Zutaten man verwendet, kann man ganz gezielt auf die Bedürfnisse der Haut eingehen und auch den Jahreszeiten anpassen. Ich finde, dass gerade bei fettiger Haut eine leichte, aber ausgleichende Pflege entscheidend ist. Schüttellotionen liefern genau das: Sie pflegen, ohne zu überpflegen. Außerdem sind sie schnell gemacht, halten bei richtiger Lagerung einige Wochen und bestehen oft nur aus wenigen, natürlichen Zutaten. Für mich ist das echte Hautpflege ohne Schnickschnack – gut wirksam, hautfreundlich und super natürlich.

Jojobaöl trifft auf Rosmarin und Gänseblümchen: Die perfekte Mischung

Wenn es um die Pflege fettiger und öliger Haut geht, ist für mich die Kombination aus Jojobaöl, Rosmarin und Gänseblümchen eine gute Mischung. Viele der Menschen, die ich berate, fühlen sich damit sehr wohl.

Jojobaöl (Simmondsia chinensis) kann die Talgproduktion regulieren, ohne die Poren zu verstopfen. Es zieht schnell ein und hinterlässt keinen fettigen Film. Jojobaöl hat außerdem entzündungshemmende und hautberuhigende Eigenschaften, weshalb ich es gerne bei unreiner oder zu Irritationen neigender Haut empfehle. Es stärkt die Hautbarriere, schützt vor Feuchtigkeitsverlust und schafft ein mattes Hautbild – und das ohne zu beschweren!

Rosmarin (Salvia rosmarinus) enthält vor allem Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide und ätherisches Öl. Er wird von dem HMPC und in der Volksheilkunde äußerlich zur Unterstützung der Hautdurchblutung empfohlen, was die Haut frisch und belebt erscheinen lässt.

Die ESCOP spricht dem Rosmarin leicht antiseptisch wirkende und wundheilende Eigenschaften zu. Dadurch werden Entzündungen vorgebeugt und gelindert. Aus der Praxis weiß ich, dass Rosmarin hilft, grobe Poren zu verfeinern, die Talgproduktion zu regulieren und dadurch Hautunreinheiten zu reduzieren. Er bringt das Hautbild ins Gleichgewicht, klärt sanft, ohne auszutrocknen und unterstützt die Hautzellregeneration auf sanfte Weise.

Das Gänseblümchen (Bellis perennis) ist in der Volksheilkunde ein Klassiker zur Unterstützung der Hautgesundheit. Seine Hauptwirkstoffe sind Gerbstoffe, Flavonoide, Schleimstoffe, Triterpensaponine, Bitterstoffe und ätherisches Öl. Die Anwendung reicht von kleineren Hautverletzungen über Ekzeme bis hin zu Akne und eitrigen Hautunreinheiten. Es hat adstringierende (zusammenziehende), wundheilende und entzündungshemmende Eigenschaften – eine prima Kombination bei fettigen Hauttypen, denn dadurch können entzündete, eitrige Hautporen reduziert werden und sich wieder zusammenziehen.

Rezeptur: Schüttellotion gegen fettige Haut

Die Herstellung einer Schüttellotion ist simpel. Du brauchst nur wenige Zutaten und etwas Zeit, um Deine eigene Hautpflege zu kreieren. Hier ist ein einfaches Rezept zum Nachmachen für Dich:

Zutaten
  • eine 50 ml Pumpsprayflasche (am besten aus Glas)
  • 25 ml Jojobaöl (Simmondsia chinensis)
  • 15 ml Rosmarinhydrolat (Salvia rosmarinus)
  • 10 ml Gänseblümchentinktur (Bellis perennis)

Die Zutaten findest Du in Läden oder Onlineshops, in denen es Rohstoffe für DIY-Naturkosmetik zu kaufen gibt. Die Gänseblümchentinktur kannst Du auch in Apotheken bestellen und das Jojobaöl und das Rosmarinhydrolat gibt es mit Sicherheit auch in gut sortierten Bioläden.

Anleitung

Gib zuerst das Hydrolat, dann die Tinktur und zum Schluss das Öl in die Flasche. Jetzt noch beschriften und fertig ist deine Gesichtspflegelotion.

Anwendungstipp: So bekommst Du das Beste aus Deiner Schüttellotion

Die Anwendung ist ebenso unkompliziert wie die Herstellung.

  • Beginne mit einer gründlichen, aber sanften Reinigung Deiner Haut, um überschüssigen Talg und Schmutz zu entfernen. Eine Gesichtsseife mit Esel- oder Schafmilch oder eine Alepposeife mit Lorbeeröl würden sich dafür eignen.
  • Schüttele dann die Schüttellotion kräftig durch, sodass sich die Zutaten gut vermischen. Gib 2, 3 Pumpstöße der Lotion auf Deine Hand und verteile sie auf die noch feuchte Haut, bis sie schön eingezogen ist.
  • Das Einmassieren fördert die Durchblutung und hilft der Haut, die Pflanzenwirkstoffe noch besser aufzunehmen. Die Lotion kann sowohl morgens als auch abends verwendet werden.
Aufbewahrung und Haltbarkeit: So bleibt Deine Lotion frisch und wirksam

Eine Schüttellotion ist einfach selbst herzustellen, aber es ist auch wichtig, sie richtig zu lagern, sodass sie möglichst lange frisch und wirksam bleibt. Der Pumpsprayverschluss eignet sich prima, um Oxidation zu vermeiden. Zusätzlich solltest Du sie aber auch an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren – zum Beispiel im Badezimmerschrank.

Die Haltbarkeit einer selbst gemachten Schüttellotion liegt bei etwa 6–8 Wochen, wenn sie richtig gelagert wird. Ich empfehle deshalb immer nur kleine Mengen herzustellen, die man in dieser Zeit aufbrauchen kann.

Fazit

Fettige Haut braucht nicht viel – aber das Richtige. Mit Deiner selbst gemachten Schüttellotion aus Rosmarin, Gänseblümchen und Jojobaöl gibst Du ihr genau das: pflanzliche Pflege, die klärt, beruhigt und reguliert. Probiere es aus – es ist einfach, macht Spaß und Du weißt genau, was drin ist.

Vergiss dabei aber nicht: Unsere Haut ist oft ein Spiegel innerer Prozesse. Hormonelle Schwankungen, Ernährung, Stress oder Darmgesundheit können ebenfalls Einfluss auf die Talgproduktion nehmen. Wenn Du trotz guter Pflege dauerhaft fettige Haut hast, lohnt es sich, auch diesen Ursachen auf den Grund zu gehen und unter anderem einen Hautarzt zu konsultieren.

Wichtiger Hinweis!

Wie jede Wissenschaft ist die Heilpflanzenkunde ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Beitrag medizinische Sachverhalte, Anwendungen und Rezepturen beschrieben werden, handelt es sich naturgemäß um allgemeine Darstellungen, die eine individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine/einen Apothekerin nicht ersetzen können. Jede/Jeder Nutzende ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen, Applikationen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich. Autoren und Autorinnen und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass diese Angaben bei ihrer Veröffentlichung dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung für Schäden oder andere Nachteile ist jedoch ausgeschlossen.

Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zu Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Alle beschriebenen Anwendungen sollten daher, sofern nicht ausdrücklich im Beitrag anders beschrieben, bei diesen Personen und in diesen Lebensphasen nicht ohne ärztliche Zustimmung angewendet werden.

Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Pflanzenheilkunde

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